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Wie findet man heute zuverlässig heraus, welche Ideen bereits geschützt sind? Neben kostenpflichtigen Datenbanken für Patentanwälte gibt es bereits seit vielen Jahren Google Patents. Jetzt kommt noch die neue Patent­suche des KI-Unternehmens Perplexity hinzu? Welche Vorteile bietet es?

Patentsuche

Unternehmen stehen heute vor der Herausforderung, Innovationen nicht nur zu entwickeln, sondern auch gegen bestehende Patentrechte abzugrenzen. Wer wissen möchte, ob eine technische Idee bereits dokumentiert oder geschützt ist, kommt an der Patent­suche nicht vorbei. Lange Zeit führte Google Patents die Liste der kostenlosen Recherchewerkzeuge an. Nun hat Perplexity mit „Perplexity Patents“ ein KI-gestütztes Angebot geschaffen, das deutlich darüber hinausgehen will. Aber wie unterscheiden sich Perplexity Patents und Google Patents?

Was Google Patents leisten kann

Google Patents ist seit vielen Jahren ein zentraler Anlaufpunkt für alle, die unkompliziert nach Patent­dokumenten suchen möchten. Die Plattform durchsucht Veröffentlichungen zahlreicher Patentämter weltweit und macht sowohl ältere als auch aktuelle Dokumente frei zugänglich. Besonders hilfreich ist, dass die Suche intuitiv gestaltet ist: Bereits mit einer einfachen Stichwortsuche lassen sich relevante Patente finden, während die erweiterte Suche Filter zu Anmeldern, Erfindern, Veröffentlichungsdaten oder technischen Klassifikationen bietet. Auch Volltexte, Zeichnungen und rechtliche Ereignisse lassen sich direkt einsehen.

Die Stärke von Google Patents liegt damit vor allem in der strukturierten Darstellung amtlicher Dokumente. Unternehmen können schnell erkennen, welche Entwicklungsschritte bereits bekannt sind und ob Wettbewerber in ähnlichen Bereichen aktiv sind. Gleichzeitig stößt das Tool an Grenzen, wenn es um umfassendere Recherchen geht, bei denen nicht nur Patente, sondern auch wissenschaftliche Veröffentlichungen, Blogbeiträge oder Open-Source-Projekte eine Rolle spielen. Professionelle Patentdatenbanken bieten hier wesentlich tiefere Analysefelder – doch diese sind kostspielig und oft nur für spezialisierte Fachabteilungen und Patentanwälte verfügbar.

Der neue Ansatz von Perplexity Patents

Im Oktober 2025 stellte Perplexity seine eigene Patent­suche vor, die sich bewusst von klassischen Datenbanken abhebt. Im Zentrum steht die Idee, dass Nutzer nicht länger in Patentterminologie denken müssen. Statt komplexer Suchoperatoren genügt es, eine Frage in natürlicher Sprache zu stellen – etwa: „Welche Patente zu Solarzellen in Elektrofahrzeugen wurden nach 2022 veröffentlicht?“ Die KI analysiert diese Eingabe, durchsucht relevante Patent­datenbanken und zeigt zugleich begleitende Quellen wie wissenschaftliche Artikel, Code-Repositories oder technische Blogs an.

Damit will Perplexity nicht nur amtliche Publikationen abdecken, sondern das gesamte Umfeld einer technischen Entwicklung sichtbar machen. In Zeiten, in denen Open-Source-Software, Preprints oder technische Erfahrungsberichte eine immer wichtigere Rolle bei der Beurteilung von Neuheit und erfinderischer Tätigkeit spielen, ist das ein interessanter Ansatz. Zugleich weist Perplexity selbst darauf hin, dass sich das Angebot noch in der Beta-Phase befindet. Das bedeutet: Die Abdeckung kann variieren, Funktionen können sich verändern und Ergebnisse sollten stets kritisch geprüft werden.

Wie beide Tools zusammenwirken können

Für Unternehmen ergibt sich durch diese zwei Suchansätze eine interessante Möglichkeit: Perplexity Patents kann als schneller Einstieg dienen, um ein technisches Thema breiter zu erfassen, Trends zu erkennen und potenzielle Prior Art auch jenseits klassischer Patentdokumente zu identifizieren. Besonders hilfreich ist die Fähigkeit, Fragestellungen frei zu formulieren. So lassen sich große Themenfelder in wenigen Sekunden eingrenzen, und die KI ordnet die wichtigsten Quellen übersichtlich.

Auf dieser Grundlage lässt sich anschließend mit Google Patents gezielt weiterarbeiten. Wer mithilfe von Perplexity konkrete Patentnummern, Anmelder oder technische Schlagworte identifiziert hat, kann diese im Anschluss in Google Patents im Detail prüfen, Ansprüche vergleichen oder rechtliche Ereignisse analysieren. Während Perplexity also den breiten Blick ermöglicht, liefert Google die verlässliche Tiefe. Unternehmen können so zunächst schnell verstehen, „was es gibt“, und dann präzise nachvollziehen, „welches Dokument wirklich zählt“.

Für den Unternehmensalltag bedeutet diese Kombination eine Möglichkeit zu einem deutlich effizienteren Vorgehen. Produktentwicklungen lassen sich frühzeitig auf Risiken prüfen, Innovationsteams behalten Wettbewerber und technologische Entwicklungen besser im Blick und interne Entscheidungsprozesse gewinnen an Sicherheit. Auch juristische Laien profitieren, weil der Einstieg über natürliche Sprache deutlich leichter fällt und komplexe Patentklassen nicht zu Beginn bekannt sein müssen.

Gleichzeitig bleibt wichtig, dass eine KI-gestützte Recherche niemals eine fundierte patentrechtliche Bewertung ersetzt. Besonders bei der Prüfung von Schutzrechtsverletzungen oder der Vorbereitung eigener Anmeldungen ist die Expertise von Patentanwälten notwendig.

Fazit

Die Patent­suche befindet sich im Wandel. Google Patents bleibt ein solides Fundament für die Analyse amtlicher Dokumente, während Perplexity Patents den Blick erweitert und mit natürlicher Spracheingabe neue Nutzergruppen erreicht.

Für Unternehmen und Erfinder ergibt sich daraus ein pragmatischer, moderner Workflow: breiter Einstieg mit Perplexity, detaillierte Prüfung mit Google.

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